Nach vielen Spekulationen hat Facebook nun den Anbieter face.com gekauft. Gestern bestätigte die Firmenzentrale im Menlo Park/San Francisco den Kauf des Anbieters für Gesichtserkennung. Laut Medienberichten soll der Kaufpreis zwischen 80 und 100 Millionen $ liegen. Zuckerberg wird sicherlich stark auf das Know How der Mitarbeiter im Bereich der Gesichtserkennung abzielen und dieses Wissen für seine eigenen Applikationen gebrauchen.
Das israelische Start Up face.com ist führender Anbieter in Sachen Gesichtserkennung und kann sogar Stimmungen, Rassen oder Geschlechter auf Bildern erkennen und zuordnen. Die Gesichtserkennung arbeitet enorm präzise, an diese Qualität reicht die Facebookeigene nicht wirklich heran. Facebook arbeitet schon seit ein paar Jahren mit einer Gesichtserkennung, die es den Usern ermöglicht Freunde einfacher zu markieren. Das funktionierte bisher allerdings nur am heimischen PC oder Laptop. Face.com erweitert die mögliche Reichweite nun auch auf mobile Geräte.
Dass die viel kritisierte mobile Strategie stark ausgebaut werden soll, zeigen die Zukäufe von Instagram und Face.com deutlich. Beim Sturz der Aktie wurde oft drauf hingewiesen, das Facebooks mobile Strategie wenig durchdacht wäre und den mobilen Aufschwung verpassen könnte. Scheinbar wird gerade ein gezieltes Konzept entwickelt das zu ändern und man wird sicherlich im Zuge dessen auch versuchen Werbemittel in den mobilen Auftritt einzubringen. Denn nur dadurch kann man weitere Werbeeinnahmen generieren, welche dem gefallenen Aktienkurs gut tun würden.
Die weiteren biometrischen Daten, welche man dann mit den schon vorhandenen Informationen über einen User verbinden kann, ermöglichen eine noch genauere Profilerstellung um werbetechnische Zielgruppen festzulegen. Das hier Datenschützer in der Welt aufschreien ist selbstverständlich. Man darf abwarten ob Facebook vorherige Zustimmung vom User einfordern wird (oder muss), wie es z.B. im Netzwerk Google + der Fall ist.
Der Aktienkurs von Facebook erholt sich derweil leicht und steigt langsam an. Man darf gespannt sein was sich Marc Zuckerberg und sein Team alles einfallen lassen.
Facebook kauft face.com,
Wenn es bei Google+ zu eine Zustimmungspflicht ging, wird Facebook sicher kaum darum herumkommen. Das Netzwerk befindet sich zudem einfach unter der Lupe der Beobachter – weit mehr als als es G+ je war.